Zucker ist in zahlreichen Produkten des täglichen Bedarfs enthalten – häufig in Mengen, die das empfohlene Maß deutlich überschreiten. Die Weltgesundheitsorganisation empfiehlt eine maximale Zufuhr von 25 Gramm freiem Zucker pro Tag. Tatsächlich liegt der Durchschnittskonsum in Deutschland deutlich darüber. Insbesondere zugesetzter Zucker in verarbeiteten Lebensmitteln trägt maßgeblich zur Überversorgung bei.

Die gesundheitlichen Folgen eines dauerhaft erhöhten Zuckerkonsums sind gut belegt. Er fördert Übergewicht, begünstigt die Entstehung von Typ-2-Diabetes, kann entzündliche Prozesse verstärken und das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen erhöhen. Besonders kritisch sind flüssige Zuckerquellen wie Limonaden, Fruchtsäfte und gesüßte Milchprodukte, da sie keine Sättigung auslösen, aber große Mengen Energie enthalten. Auch vermeintlich gesunde Produkte wie Müsliriegel, Fruchtjoghurts oder pflanzliche Milchalternativen enthalten oft beträchtliche Mengen an Zucker.
Für Verbraucherinnen und Verbraucher ist es hilfreich, Etiketten bewusst zu lesen. Unter anderem versteckt sich Zucker hinter Begriffen wie Fruktose, Dextrose, Glukosesirup oder Maltodextrin. Die Reihenfolge der Zutatenliste und die Rubrik „davon Zucker“ in der Nährwerttabelle geben Auskunft über die tatsächliche Menge. Eine schrittweise Reduktion der Zufuhr – zum Beispiel durch die Umstellung auf ungesüßte Varianten oder selbst zubereitete Speisen – kann helfen, den Geschmackssinn zu sensibilisieren und das Bedürfnis nach Süßem zu verringern.
Ziel ist nicht die vollständige Zuckerfreiheit, sondern ein reflektierter Umgang mit süßen Lebensmitteln. Wer Zucker bewusst konsumiert, kann ihn gezielt in Genussmomente integrieren, ohne in eine dauerhafte Überversorgung zu geraten. Gleichzeitig entsteht durch eine stabile Blutzuckerregulation ein verlässlicheres Hungergefühl, weniger Heißhunger und mehr Wohlbefinden im Alltag. Auch präventiv ist ein reduzierter Zuckerkonsum sinnvoll – als Teil einer ausgewogenen, alltagstauglichen Ernährung.
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